Infoabend: Divertikelkrankheit des Darmes - Ernährung, Diagnostik und Operation

09. Mai 2023

Im Rahmen des Erlebnisprogramms „Gesund und glücklich“ referieren PD Dr. med. Gerhard Stöhr, Chefarzt Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie am AGAPLESION EV. BATHILDISKRANKENHAUS und Dr. med. Irma Leder-Ebeling, Fachärztin für Allgemeinmedizin in Bad Pyrmont, am Dienstag, den 9. Mai 2023 um 19:30 Uhr in der Wandelhalle in Bad Pyrmont zum Thema: Divertikelkrankheit des Darmes - Ernährung, Diagnostik und Operation.

Unter Divertikeln versteht man Aussackungen der Darmwand, die vorwiegend im unteren Teil des Dickdarms vorkommen, dem sogenannten S-Darm (Sigma). Dieser Abschnitt des Dickdarms ist im linken Unterbauch lokalisiert.

Oft verursachen Divertikel keine Beschwerden, sie haben dann keinen Krankheitswert und sind nicht behandlungsbedürftig (Divertikulose). Dickdarmdivertikel entwickeln sich mit zunehmendem Alter immer häufiger. Bei etwa 50 % der über 60-jährigen Menschen können Divertikel nachgewiesen werden. Damit gehört die Divertikulose zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten in der westlichen Welt. Als Ursache werden eine faser- und ballaststoffarme Kost, gesteigerte Drücke im Darm (Verstopfung), Bewegungsarmut, altersbedingte Darmwandveränderungen, allgemeine Bindegewebsschwäche und starkes Übergewicht angesehen.

Bei der Divertikulitis jedoch liegt eine Entzündung der Divertikel vor und kann heftige Schmerzen im linken Unterbauch, Fieber, Entzündungszeichen im Blut, Stuhlunregelmäßigkeiten und Darmblutungen hervorrufen. Über 130.000 Menschen sind pro Jahr in Deutschland davon betroffen. Oft kann der Entzündungsschub mit künstlicher Ernährung, Infusionen und hochdosierter Antibiotikatherapie erfolgreich behandelt werden.

Als schwerste Komplikation der Divertikulitis kann es in etwa 10% der Fälle zu einem Darmdurchbruch (Perforation) mit lebensbedrohlicher Bauchfellentzündung kommen. Dann muss sofort operiert werden. Aber auch Blutungen, narbige Engstellen im Sigma, erfolglose konservative Therapie und immer wieder auftretende Entzündungen stellen eine Operationsnotwendigkeit dar. Im Jahr 2016 wurden knapp 19.000 solcher Operationen in Deutschland durchgeführt.

Im Vortrag werden auf die Krankheitsentstehung, Diagnostik und die Therapiemöglichkeiten eingegangen und Ernährungsempfehlungen dargestellt.

PD Dr. med. Gerhard Stöhr ist Facharzt für Viszeralchirurgie mit besonderer Spezialisierung auf die chirurgische Behandlung der Körperdrüsen und gut- und bösartiger Erkrankungen des Verdauungstraktes. 

Dr. med. Irma Leder-Ebeling ist Fachärztin für Allgemeinmedizin mit eigener Praxis in Bad Pyrmont. Ihre Zusatzqualifikationen sind die Reisemedizin und die Betriebsmedizin.

Im Anschluss an den Vortrag stehen die Referenten noch für Fragen zur Verfügung.

Der Eintritt kostet sechs Euro, mit Pyrmont Card frei.

PD Dr. med. Gerhard Stöhr, Chefarzt Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie sowie Dr. med. Irma Leder-Ebeling, Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Praxis in Bad Pyrmont